by Imke Albrecht
Die Gebärmutter ist das Zuhause Eures Babys, in dem es heranwächst.
Der Uterus, wie der medizinische Fachbegriff lautet, ist unschwanger ein kleines, ca. 60 Gramm leichtes Organ.
Von 60 auf 1000: Das enorme Wachstum der Gebärmutter
Durch Zellwachstum und Zellvermehrung wiegt der Uterus – ohne Kind – bei der Geburt ungefähr 1 Kilo!
Kein Wunder, dass Ihr Frauen nicht nur Euer Baby strampeln spürt, sondern auch die Gebärmutter. Es zieht und zwickt und dehnt und sticht in der Leiste bei vielen Frauen.
Bänderdehnungsschmerz: eigentlich ein Grund zur Freude
Das ist die Gebärmutter oder vielmehr sind es die Bänder, die den Uterus im Becken fixieren. Von diesen Haltebändern habt Ihr 7 auf der linken Seite und 7 auf der rechten Seite der Gebärmutter. Diese Bänder werden bei dem raschen Wachstum ständig gedehnt und erzeugen so diesen typischen Bänderdehnungsschmerz.
Das kann unangenehm sein, ist aber eigentlich ein gutes Zeichen, dass alles wächst und gedeiht. Gelegentlich halten Frauen diesen Schmerz für vorzeitige Wehen. Ein ganz gutes Unterscheidungsmerkmal ist, ob gleichzeitig Euer Bauch dabei ganz hart wird, während Ihr diesen Schmerz verspürt. Dann kontrahiert in dem Moment der Gebärmuttermuskel- Ihr habt eine Schwangerschaftswehe. Was auch total gut und wichtig ist, solange diese Schwangerschaftswehen nicht regelmässig und nicht schmerzhaft sind.
Wenn der Bauch dagegen weich ist, dann ist es wirklich der Zug an diesen Bändern.
1080 Liter Blut für die Gebärmutter! Jeden Tag.
Die Gebärmutter wird in der Schwangerschaft immer besser durchblutet, um das Baby über die Plazenta zu versorgen. In der 10 SSW fliessen 100 ml/Minute durch die Gebärmutter.
Gegen Ende der Schwangerschaft beträgt der Wert 750 ml/Min. Das macht 45 Liter in einer Stunde.
Und 1080 Liter/ pro Tag, die durch Eure Gebärmutter zur Plazenta gepumpt werden! Eine gewaltige Zahl!
Das Grössenwachstum und die Blutmenge sind schon sehr beeindruckend. Was mich aber noch mehr fasziniert, ist die Tatsache, dass die Gebärmutter 2 komplett gegensätzliche Aufgaben übernehmen muss.
Einerseits ist sie der Kokon, das Nest eures Babys. Der kleine Embryo und später der Fötus und dann das gereifte Ungeborene sollen sicher beschützt heranwachsen. Wir erwarten, dass die Muskulatur sich für die Durchblutung genügend in Schwangerschaftswehen zusammenzieht, aber auch nicht zu viel. Auf keinen Fall soll die Cervix, der Hals der Gebärmutter , sich vorzeitig verkürzen. Dabei hoffen wir, dass wir unserem normalen Alltag mit Sport etc. nachgehen können. Nach 40 Wochen kehrt sich die Erwartungshaltung an die Gebärmutter. Jetzt wünschen wir uns kräftige Wehen, die das Kind möglichst zügig und am besten auch ohne grossen Zug an den Haltebändern, denn das ist der Schmerz, den wir bei der Geburt wahrnehmen, gebären sollen. Die Cervix und der Muttermund sollen leicht und weich durch die Wehen eröffnet werden.
Wenn man diese Erwartung an ein Team von Ingenieuren geben würde, dann wäre das wahrscheinlich eine ganz schöne Challenge. Aber in den meisten Fällen klappt das ja in der Natur bei uns im Körper ganz gut. Vielleicht hilft aber der Respekt vor diesem Vorgang auch dabei, zu akzeptieren, dass es eben manchmal gerade beim ersten Mal alles bisschen länger dauert, hier und da knarzt und harzt. Und es trotzdem wirklich ein Wunder ist, wenn man nach 40 Wochen ein gesundes Baby in einem halben Tag gebärt. Da kann man seinen Bauch mal lieb streicheln und dem Organ da drinnen ein „Danke“ zumurmeln. Das hat es nämlich verdient.
Nochmal einmal kurz zurück zu der irren Steigerung der Durchblutung. So viel mehr Blutmenge braucht dickere Pipelines! Eure Blutgefässe werden deshalb durch das Hormon Progesteron weit gestellt. Diese Weitstellung der Blutgefässe ist hier wichtig und gewünscht, findet aber leider auch anderen Orten im Körper statt, da nicht differenziert werden kann, wo die Gefässe weit gestellt werden sollen und wo nicht. Und das kann leider eine ganze Reihe „unerwünschter Nebenwirkungen“ verursachen, was ich im Beitrag „Ödeme, Krampfadern“ beschreibe.
Als Hebamme und Stillberaterin im Wochenbett erlebe ich ganz viele Eltern, die im Bedürfnis alles perfekt machen zu wollen, über das Ziel hinaus schiessen. Oder schlicht vor lauter kontroversen Antworten den Wald vor Bäumen nicht mehr sehen. Das Thema „Sterilisieren“ ist so ein kleines Beispiel, an dem ich oft denke, dass eure Ressourcen wie Geld
Seit einigen Jahren wird empfohlen, dass werdende Eltern sich in der Schwangerschaft gegen Pertussis impfen lassen. Ich werde als Hebamme in meinen Geburtsvorbereitungskursen oft gefragt, ob ich die Pertussisimpfung empfehle oder nicht. Was ist Pertussis? Pertussis ist der Fachbegriff für Keuchhusten. Ich selber habe diese Krankheit noch nie persönlich oder in einer Familie erlebt. Aber
Eine Saugglocke könne die Form des Babyköpfchens verändern- diese Sorge oder dieser Mythos poppt in meinen Geburtsvorbereitungskursen hier in Zürich immer wieder auf. Das ist natürlich ein beängstigender Gedanke für werdende Eltern kurz vor der Geburt! Ist da etwas Wahres dran oder warum wird das so hartnäckig erzählt. Saugglocke kann nicht die Form des Köpfchens verändern!