by Imke Albrecht

Bei einer Brustentzündung muss man wirklich schnell und richtig handeln. Manchmal entsteht aus einem Milchstau fliessend eine Mastitis. Aber nicht jede leicht gestaute Brust entzündet sich sofort.

Aber merkt man Schüttelfrost, Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl schon sehr früh und dann sollte man im Wochenbett sofort an die Brust denken. Auch wenn die noch gar nicht besonders symptomatisch ist. Fast immer kommt es von der Brust. Fast nie ist es eine Entzündung der Gebärmutter.

Hier habe ich euch die Massnahmen aus dem PDF meiner App aufgelistet.

Undbedingt sollt ihr euch aber sofort bei mir als Hebamme melden!

 

Symptome Milchstau:

    • Wenig oder gar nicht schmerzhafte Verhärtungen/„Knoten“ in der Brust
    • Selten oder eher geringe Rötung/Überwärmung des Gewebes
    • Evtl. Leichtes Fieber, unter 39 Fieber
    • Kein oder nur leichtes Krankheitsgefühl

Symptome Mastitis= Brustentzündung 

    • Oft stark schmerzhafte Verhärtungen/Knoten in der Brust
    • Oft starke Rötungen, oft stark überwärmte Areale der Brust
    • Als Zeichen der Bakterien im Körper: oft sehr starkes Krankheits/Grippegefühl, Gliederschmerzen, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, starke Energielosigkeit,Oft schnell steigendes Fieber

Ein Milchstau kann fliessend in eine Mastitis übergehen!

Schnelles, richtiges Handeln, damit die Entzündung nicht in einen Abszess übergeht!

Ursache

    • mangelnde Entleerung durch zu seltenes oder/und ineffektives Saugen
    • mangelnde Entleerung aufgrund mechanischer Ursachen wie enger BH, Tragetuch etc
    • mangelnde Entleerung aufgrund gestörten MSR (Milchspendereflex) durch Stress, Erschöpfung, Schmerzen
    • mangelnde Entleerung durch verstopften Milchgang aufgrund eines Milkblisters oder eine Überhäutung
    • Zu starke Milchbildung, zu viel Milch

Ursache einer bakteriellen Mastitis

    • alle genannten Gründe eines Milchstaus, der dann in eine Mastitis mündet
  • Einwandern von Bakterien der Haut aufgrund  z.B. wunder Brustwarzen
  • Bakterielle Dysbalance des Mikrobioms der Brust

Therapie 

    • Wenn nötig: Milchspendereflex anregen durch feucht/warme Wickel, warme Dusche vor dem Entleeren.
    • evtl. Brustmassage vor dem Entleeren
    • Stillposition: Unterkiefer des Babys zeigt zum Stau
    • Stillen/Pumpen! Brust eher häufiger entleeren!!! 
    • Brust kühlen nach dem Stillen für 20 Minuten oder länger, mit Kabis/Kohl, Quark, aber nicht unterkühlen https://gemeinsamgebaeren.ch/ratgeber/quarkwickel-fuer-die-brueste-meiner-frau/
    • Soja Lecithin bei wiederholten Stauungen
    • Viel Ruhe! eher häufigeres  als selteneres Entleeren alle 2-3 Stunden!!

Bei Fieber und starken Krankheitszeichen Beginn mit Medikamenten

    • Sofort und regelmässig Beginn mit Ibuprofen oder anderer Entzündungshemmer  3 x 400-600 mg/Tag
    • Bei Bedarf gegen Schmerzen Paracetamol bis 3 gr/Tag
    • SojaLecithin als Emulgator von Wasser und Fett der Muttermilch
    • Zur Förderung des Mikrobioms der Brust werden Probiotika empfohlen. Ein entsprechendes Präparat sollte die empfohlenen Bakterienstämmen Lactobacillus fermentum und Lactobacillus salivarius enthalten. 

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